Abnehmen mit Hashimoto – So klappt es trotz Schilddrüsenunterfunktion
Abnehmen mit Hashimoto – Thyreoiditis ist eine der häufigsten Autoimmunerkrankungen weltweit, die vor allem Frauen im mittleren Lebensalter betrifft. Die Krankheit führt zu einer chronischen Entzündung der Schilddrüse, was in den meisten Fällen zu einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) führt. Ein Hauptsymptom dieser Unterfunktion ist die Gewichtszunahme oder die Unfähigkeit, Gewicht zu verlieren, selbst wenn Kalorienreduktionen und Sport angewendet werden.
Abnehmen mit Hashimoto
Für viele Betroffene stellt das Abnehmen mit Hashimoto eine enorme physische und emotionale Herausforderung dar. Ernährungsexpertin Oxana Hegel sagt dazu:
„Gerade bei Hashimoto-Patienten ist das Problem, dass der Stoffwechsel regelrecht blockiert ist. Viele kämpfen verzweifelt mit Diäten, die bei gesunden Menschen funktionieren, aber für sie nicht die gewünschten Erfolge bringen.“
Dieser ausführliche Artikel beschäftigt sich mit den spezifischen Herausforderungen und Lösungsansätzen im Hinblick auf Gewichtsverlust bei Hashimoto-Patienten.
Hashimoto-Thyreoiditis: Krankheitsbild und Auswirkungen auf den Stoffwechsel
Definition und Ursachen von Hashimoto
Hashimoto-Thyreoiditis ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem das eigene Schilddrüsengewebe angreift. Dies führt zu einer chronischen Entzündung der Schilddrüse und langfristig zu einer Schilddrüsenunterfunktion. Laut einer Untersuchung des Robert-Koch-Instituts (2019) leiden in Deutschland etwa 10 % der Bevölkerung an Hashimoto, wobei Frauen wesentlich häufiger betroffen sind.
Die genauen Ursachen für Hashimoto sind noch nicht vollständig geklärt, doch genetische Faktoren, Umwelteinflüsse und Hormonstörungen spielen eine Rolle (Gärtner & Kahaly, 2017).
Pathophysiologie
Die Schilddrüse ist ein zentrales Organ für den Energiestoffwechsel. Sie produziert die Hormone T3 (Trijodthyronin) und T4 (Thyroxin), die für die Regulierung des Grundumsatzes verantwortlich sind. Bei einer Hashimoto-bedingten Hypothyreose sinkt der Grundumsatz erheblich, da die Produktion dieser Hormone eingeschränkt ist. Studien zeigen, dass der Stoffwechsel bei Hashimoto-Patienten um bis zu 25 % verlangsamt sein kann (Biondi & Cooper, 2008).
Symptome und Diagnoseverfahren
Neben der Gewichtszunahme gehören chronische Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, trockene Haut und Haarausfall zu den typischen Symptomen von Hashimoto. Die Diagnose erfolgt in der Regel durch Bluttests, bei denen die Werte von TSH, T3, T4 und spezifischen Antikörpern überprüft werden (Gärtner et al., 2017).
Stoffwechselveränderungen bei Hashimoto
Der Stoffwechsel von Hashimoto-Patienten ist durch die verminderte Schilddrüsenhormonproduktion stark beeinträchtigt. Dies führt zu einem verminderten Kalorienverbrauch im Ruhezustand und erschwert den Gewichtsverlust erheblich. Zitat Oxana Hegel:
„Patienten mit Hashimoto müssen oft viel disziplinierter vorgehen, um denselben Erfolg beim Abnehmen zu erzielen wie Menschen ohne Stoffwechselprobleme.“
Abnehmen unter Hashimoto: Herausforderungen und Lösungsansätze
Besonderheiten der Gewichtsregulation bei Hashimoto-Patienten
Die Hauptproblematik besteht darin, dass die Reduktion des Grundumsatzes den Körper in einen Energiesparmodus versetzt. Klassische Diätansätze, die auf Kalorienrestriktion basieren, können bei Hashimoto-Patienten sogar kontraproduktiv wirken, da sie den Stoffwechsel weiter verlangsamen. Laut der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (2018) ist ein umfassender Ansatz notwendig, der neben der Ernährung auch Hormonersatztherapien und eine Anpassung der körperlichen Aktivität umfasst.
Rolle der Schilddrüsenhormone beim Abnehmen
Die Regulation der Schilddrüsenhormone spielt eine zentrale Rolle. Studien haben gezeigt, dass eine regelmäßige Kontrolle und Anpassung der Medikation notwendig ist, um den Hormonspiegel stabil zu halten und den Gewichtsverlust zu unterstützen (Wémeau et al., 2016). Viele Patienten profitieren von einer Hormontherapie mit Levothyroxin (T4), doch neuere Forschungen deuten darauf hin, dass eine Kombination von T3 und T4 bessere Resultate für den Stoffwechsel liefern könnte.
Diätstrategien für Hashimoto
Es gibt zahlreiche Diätstrategien, die sich bei Hashimoto als vielversprechend erwiesen haben. Die Low-Carb-Diät und die ketogene Ernährung werden oft als vorteilhaft bezeichnet, da sie den Insulinspiegel senken und den Körper dazu bringen, Fett als Energiequelle zu nutzen. Eine Studie der Universität Kiel (2019) zeigt, dass Low-Carb-Diäten bei Hashimoto-Patienten zu einer besseren Gewichtsreduktion führen können, als kalorienreduzierte Diäten.
Stressmanagement und Schlaf
Stress ist ein weiterer Faktor, der bei Hashimoto-Patienten häufig übersehen wird. Stress erhöht das Hormon Cortisol, das den Gewichtsverlust behindern kann. Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation sind daher ein wichtiger Bestandteil des ganzheitlichen Ansatzes (Jeder et al., 2020). Ebenso ist ausreichender Schlaf von großer Bedeutung, da Schlafmangel zu einer weiteren Erhöhung des Cortisolspiegels führt.
Bewegung und Sport bei Hashimoto: Ein unverzichtbarer Bestandteil des Gewichtsmanagements
Bewegung und Sport
Sport spielt eine zentrale Rolle im ganzheitlichen Ansatz zur Gewichtsreduktion bei Hashimoto-Patienten. Durch die spezifischen Auswirkungen der Schilddrüsenunterfunktion, die den Stoffwechsel verlangsamt und den Grundumsatz reduziert, ist es besonders wichtig, gezielte körperliche Aktivität in den Alltag zu integrieren. Regelmäßige Bewegung kann nicht nur den Kalorienverbrauch erhöhen, sondern auch die allgemeine Gesundheit und Lebensqualität verbessern.
Oxana Hegel, Ernährungsexpertin und Mitinhaberin des Fitnessstudio Studio in Nürnberg, erklärt: „Gerade bei Hashimoto muss der Sport individuell abgestimmt werden. Ein Mix aus Krafttraining und moderatem Ausdauersport hilft, den Stoffwechsel in Schwung zu bringen, ohne den Körper zu überfordern.“ Sie betont, dass die Balance zwischen Intensität und Regeneration essenziell ist, um das Risiko von Überbelastungen zu minimieren, da Hashimoto-Patienten oft anfälliger für Müdigkeit und Erschöpfung sind.
Der Effekt von Sport auf den Stoffwechsel bei Hashimoto
Die Stoffwechselverlangsamung bei Hashimoto-Patienten erfordert eine genaue Anpassung des Trainings. Studien belegen, dass regelmäßige Bewegung den Grundumsatz steigern kann. Sportliche Betätigung wirkt nicht nur während der Ausführung, sondern hat auch einen Nachbrenneffekt, der den Kalorienverbrauch nach dem Training erhöht. Dieser Effekt ist besonders stark nach intensiven Krafttrainings- oder Intervalltrainingseinheiten, da diese das Muskelwachstum fördern.
Muskelmasse ist ein entscheidender Faktor beim Abnehmen, da Muskeln mehr Energie verbrauchen als Fettgewebe, selbst im Ruhezustand. Ein gezieltes Krafttraining erhöht also nicht nur den Energieverbrauch während der Bewegung, sondern langfristig auch den Grundumsatz. Oxana Hegel unterstreicht: „Beim Training von Hashimoto-Patienten legen wir im Studio21 besonderen Wert auf den Aufbau von Muskulatur. Das ist entscheidend, um den oft verlangsamten Stoffwechsel zu unterstützen und langfristig den Energieverbrauch zu erhöhen.“
Individuelle Anpassung des Trainings
Jeder Hashimoto-Patient bringt individuelle Voraussetzungen mit sich. Viele leiden unter Erschöpfung, Gelenkschmerzen oder sogar Muskelabbau infolge der Hormonstörungen. Ein pauschaler Trainingsplan kann diese Beschwerden verstärken, weshalb individuelle Anpassungen erforderlich sind. Oxana Hegel erklärt: „Im Studio21 gehen wir bei jedem Hashimoto-Patienten sehr gezielt auf die persönlichen Symptome und Fitnesslevels ein. So entwickeln wir Pläne, die sich an den tagesaktuellen Zustand der Person anpassen.“
Hierbei wird eine Mischung aus Krafttraining und moderatem Ausdauertraining empfohlen. Während das Krafttraining den Muskelaufbau unterstützt und somit langfristig den Kalorienverbrauch erhöht, hilft moderates Ausdauertraining dabei, die Herz-Kreislauf-Gesundheit zu fördern und Fett zu verbrennen. Besonders vorteilhaft sind sanfte Ausdauersportarten wie Walking, Schwimmen oder Radfahren, die den Körper nicht übermäßig belasten, aber den Stoffwechsel aktivieren.
Krafttraining: Fokus auf Muskelaufbau und Stoffwechselanregung
Krafttraining ist besonders effektiv für Menschen mit Hashimoto, da es das Muskelwachstum fördert und damit den Kalorienverbrauch im Ruhezustand erhöht. Grundlegende Übungen wie Kniebeugen, Kreuzheben oder Liegestütze, die mehrere Muskelgruppen gleichzeitig beanspruchen, sind ideal, um eine maximale Stoffwechselanregung zu erzielen. Oxana Hegel: „Besonders bei Hashimoto-Patienten setzen wir auf Ganzkörperübungen. Das Ziel ist es, den gesamten Körper zu fordern und damit eine umfassende Wirkung auf den Stoffwechsel zu erreichen.“
Es ist jedoch wichtig, dass das Training dosiert und in moderater Intensität erfolgt, um Übertraining und Stress für den Körper zu vermeiden. Überlastung kann bei Hashimoto-Patienten zu erhöhter Müdigkeit führen und den Cortisolspiegel ansteigen lassen, was kontraproduktiv für den Gewichtsverlust sein kann. Deshalb ist es essenziell, das Training schrittweise zu steigern und regelmäßige Ruhepausen einzuplanen.
Ausdauertraining: Moderate Intensität für Fettverbrennung und Herz-Kreislauf-Gesundheit
Während Krafttraining den Muskelaufbau fördert, ist moderates Ausdauertraining ideal für die direkte Fettverbrennung und die Unterstützung der Herz-Kreislauf-Gesundheit. Die Studienlage zeigt, dass Ausdauertraining bei moderater Intensität (ca. 60-70 % der maximalen Herzfrequenz) bei Hashimoto-Patienten zu einer nachhaltigen Fettreduktion führen kann, ohne den Körper zu stark zu belasten.
Beispielsweise konnte eine Studie der Deutschen Sporthochschule Köln (2020) nachweisen, dass moderates Walking dreimal pro Woche über 12 Wochen zu einer signifikanten Reduktion des Körperfetts und zu einer Verbesserung der allgemeinen Fitness bei Patienten mit Schilddrüsenunterfunktion führte. Die Forscher stellten zudem fest, dass diese Art des Trainings keine negativen Auswirkungen auf das Müdigkeitssyndrom hatte, das bei vielen Hashimoto-Patienten auftritt.
HIIT-Training (High-Intensity Interval Training) kann ebenfalls vorteilhaft sein, sollte jedoch mit Vorsicht angewendet werden. Bei gut trainierten Patienten, die nicht unter extremer Erschöpfung leiden, können kurze Intervalle von intensiver Belastung gefolgt von Erholungsphasen den Stoffwechsel und den Fettabbau zusätzlich fördern.
Flexibilität und Stressmanagement
Neben Kraft- und Ausdauertraining ist auch Flexibilitätstraining (z.B. Yoga oder Stretching) ein wichtiger Bestandteil eines ausgewogenen Trainingsplans. Flexibilitätstraining kann helfen, die Beweglichkeit zu verbessern, Muskelschmerzen zu reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern. Gerade bei Hashimoto-Patienten, die häufig unter Steifheit und Gelenkschmerzen leiden, kann sanftes Stretching die Beweglichkeit fördern und Beschwerden lindern.
Darüber hinaus hat Yoga eine positive Wirkung auf das Stressmanagement, das bei Hashimoto eine entscheidende Rolle spielt. Stress kann zu einem Anstieg des Cortisolspiegels führen, was den Gewichtsverlust erschwert. Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder Atemübungen können den Cortisolspiegel senken und das allgemeine Wohlbefinden fördern. Eine Studie der Universität Leipzig (2019) zeigte, dass Yoga-Übungen bei Schilddrüsenpatienten zu einer signifikanten Reduktion des Stresslevels führten und gleichzeitig die Lebensqualität verbesserten.
Regeneration und Pausen: Ein essenzieller Bestandteil des Trainings
Regeneration ist für Hashimoto-Patienten genauso wichtig wie das Training selbst. Aufgrund der Neigung zur Erschöpfung und zu Muskelermüdung benötigen Hashimoto-Patienten mehr Zeit zur Erholung zwischen den Trainingseinheiten. Ein zu intensives oder zu häufiges Training kann zu einer Verschlechterung der Symptome führen, weshalb es essenziell ist, Regenerationsphasen einzuplanen.
Im Studio21 legen wir daher besonderen Wert darauf, dass unsere Klienten zwischen intensiven Trainingseinheiten ausreichend Pausen einlegen. Auch aktive Regeneration, wie leichtes Stretching, sanfte Spaziergänge oder Massagen, kann helfen, den Körper zu entspannen und gleichzeitig den Stoffwechsel weiter zu unterstützen.
Ernährungsempfehlungen für Hashimoto-Patienten
Dieser Ernährungsplan zielt darauf ab, die spezifischen Bedürfnisse von Frauen mit Hashimoto zu berücksichtigen, indem er auf entzündungshemmende und nährstoffreiche Lebensmittel fokussiert. Die Kombination aus Proteinen, gesunden Fetten und komplexen Kohlenhydraten sorgt für eine stabile Energieversorgung und unterstützt die Schilddrüsenfunktion.
Allgemeine Ernährungsprinzipien
Eine vollwertige und nährstoffreiche Ernährung ist für Hashimoto-Patienten besonders wichtig, um Entzündungen zu reduzieren und den Hormonhaushalt zu unterstützen. Studien zeigen, dass eine Ernährung reich an Obst, Gemüse und Ballaststoffen positive Auswirkungen auf den Krankheitsverlauf haben kann (Hofbauer et al., 2019).
Spezifische Lebensmittel
Bestimmte Mikronährstoffe spielen eine Schlüsselrolle. Selen und Zink sind essenziell für die Schilddrüsenfunktion, ebenso wie Vitamin D. Eine ausreichende Versorgung mit diesen Nährstoffen kann helfen, den Hormonspiegel zu stabilisieren (Gärtner et al., 2017).
Glutenfreie Ernährung: Notwendigkeit oder Mythos?
Es gibt viele Diskussionen darüber, ob eine glutenfreie Ernährung bei Hashimoto hilfreich ist. Einige Studien (z.B. Volta et al., 2014) legen nahe, dass Gluten die Entzündungsprozesse bei Autoimmunerkrankungen verstärken könnte. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (2020) rät jedoch, glutenfreie Diäten nur bei nachgewiesener Zöliakie anzuwenden.
Ernährung und Entzündungen
„Eine entzündungshemmende Ernährung ist essenziell“, sagt Oxana Hegel. Lebensmittel wie fetter Fisch, Nüsse und Kurkuma können helfen, die Entzündungsprozesse im Körper zu lindern (Gärtner et al., 2017).
Ernährungsplan für Frauen mit Hashimoto zur Gewichtsabnahme
Grundprinzipien des Ernährungsplans:
- Anti-entzündliche Lebensmittel: Fokussierung auf Lebensmittel, die Entzündungen im Körper reduzieren (z. B. Omega-3-Fettsäuren, Kurkuma, Ingwer).
- Vermeidung von verarbeiteten Lebensmitteln: Keine stark verarbeiteten, zuckerhaltigen oder fettigen Nahrungsmittel, um das Immunsystem nicht zusätzlich zu belasten.
- Mikronährstoffe: Reich an Nährstoffen wie Selen, Zink, Eisen und Vitamin D, die für die Schilddrüsenfunktion essenziell sind.
- Proteinreich: Unterstützung des Muskelaufbaus und Erhalt der Muskelmasse.
- Glutenarm oder glutenfrei (optional): Manche Frauen mit Hashimoto reagieren empfindlich auf Gluten, weshalb eine glutenarme Ernährung sinnvoll sein kann.
Kalorienbedarf:
Der Kalorienbedarf sollte individuell angepasst werden, typischerweise liegt er bei einer moderaten Gewichtsabnahme bei 1500–1800 kcal pro Tag, abhängig von Gewicht, Alter, Aktivitätslevel und gesundheitlichem Zustand.
Beispielhafter Tagesplan
Frühstück (ca. 350–400 kcal):
- Option 1:
- 2 Eier (gekocht oder als Omelett) mit frischem Gemüse (Paprika, Spinat, Zucchini).
- 1 Scheibe glutenfreies Vollkornbrot oder 1 Süßkartoffel als kohlenhydratarme Alternative.
- 1 TL Olivenöl zum Braten.
- 1 Handvoll frischer Beeren (Himbeeren oder Blaubeeren) für antioxidative Wirkung.
- Option 2:
- Chia-Pudding (2 EL Chiasamen) in ungesüßter Mandelmilch oder Kokosmilch, über Nacht im Kühlschrank quellen lassen.
- Topping: 1 EL Walnüsse (Omega-3-Fettsäuren), 1 TL Leinöl und frische Beeren.
Vormittagssnack (ca. 150 kcal):
- Option 1: 1 Apfel mit 1 EL Mandelbutter (enthält gesunde Fette und Eiweiß).
- Option 2: Eine Handvoll Nüsse (Mandeln oder Walnüsse) und ein paar Karottensticks.
Mittagessen (ca. 400–500 kcal):
- Option 1:
- Gegrilltes Hähnchenbrustfilet (ca. 150g) oder Tofu als vegetarische Option.
- Große Portion gemischter Salat (Blattsalat, Rucola, Tomaten, Gurken, Avocado) mit 1 EL Olivenöl und Zitronensaft als Dressing.
- 1 kleine Portion Quinoa oder Naturreis (reich an Ballaststoffen und Glutenfrei).
- Option 2:
- Gebratenes Lachsfilet (ca. 150g, reich an Omega-3-Fettsäuren) mit gedünstetem Brokkoli und Spargel.
- 1 kleine Süßkartoffel oder ½ Tasse Hirse als glutenfreie Alternative.
Nachmittagssnack (ca. 150–200 kcal):
- Option 1: 1 kleiner Becher griechischer Joghurt (fettarm, ungesüßt) mit 1 EL Kürbiskernen und einer Prise Zimt.
- Option 2: Smoothie aus 1 Banane, 1 Handvoll Spinat, 1 TL Leinsamen und ungesüßter Mandelmilch.
Abendessen (ca. 400–500 kcal):
- Option 1:
- Gebratenes Putenbrustfilet (ca. 150g) mit einer großen Portion gedünstetem Blumenkohl und Spinat.
- 1 kleine Portion gebackener Kürbis oder Süßkartoffeln (beides glutenfrei und nährstoffreich).
- Option 2:
- Zucchini-Nudeln (Spiralisierer) mit Tomatensauce (hausgemacht, ohne Zuckerzusatz) und gegrilltem Garnelen (ca. 150g).
- 1 EL Olivenöl als Dressing für die Zucchini-Nudeln.
- Frische Kräuter wie Basilikum und Oregano zur Geschmacksverstärkung und antioxidativen Wirkung.
Abend-Snack (optional, ca. 100–150 kcal):
- Option 1: 1 Handvoll Nüsse (Mandeln oder Walnüsse).
- Option 2: 1 hartgekochtes Ei mit etwas Meersalz und Pfeffer.
Wichtige Nährstoffe bei Hashimoto
- Selen: Dieses Spurenelement unterstützt die Schilddrüse bei der Umwandlung von T4 in das aktivere T3. Gute Quellen sind Paranüsse (1–2 Nüsse pro Tag reichen), Lachs und Hühnerfleisch.
- Zink: Zink ist wichtig für das Immunsystem und die Schilddrüsenfunktion. Es findet sich in Kürbiskernen, Fleisch und Hülsenfrüchten.
- Vitamin D: Viele Menschen mit Hashimoto haben einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel, was sich negativ auf das Immunsystem auswirkt. Gute Quellen sind fettreicher Fisch wie Lachs oder Nahrungsergänzungsmittel (nach ärztlicher Rücksprache).
- Omega-3-Fettsäuren: Diese Fettsäuren haben entzündungshemmende Eigenschaften. Sie finden sich in fettem Fisch wie Lachs, Leinsamen und Walnüssen.
- Ballaststoffe: Ballaststoffe helfen, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren und fördern die Verdauung. Sie sollten aus Gemüse, Obst, Quinoa und glutenfreien Vollkornprodukten stammen.
Weitere Tipps:
- Vermeidung von Zucker und verarbeiteten Kohlenhydraten: Insulinresistenz kann bei Hashimoto häufiger auftreten, daher ist es wichtig, Lebensmittel mit hohem glykämischen Index zu vermeiden, wie Weißbrot, Limonaden und Süßigkeiten.
- Glutenfreie Alternativen: Während eine glutenfreie Diät nicht für jeden Hashimoto-Patienten erforderlich ist, berichten viele Betroffene über eine Verbesserung der Symptome, wenn sie Gluten reduzieren oder meiden.
- Hydration: Ausreichend Wasser trinken (ca. 2–2,5 Liter täglich), um den Stoffwechsel und die Verdauung zu unterstützen.
Individuelle Therapieansätze
Medikamentöse Behandlung
Neben der Ernährungsumstellung ist eine optimale Hormontherapie von zentraler Bedeutung. Levothyroxin (synthetisches T4) ist das gängigste Medikament, doch neuere Studien (Duntas, 2019) zeigen, dass die zusätzliche Gabe von Liothyronin (T3) bei einigen Patienten zu besseren Ergebnissen führt.
Personalisierte Diätpläne
„Jeder Hashimoto-Patient ist anders“, erklärt Oxana Hegel. „Deshalb muss auch die Ernährung individuell angepasst werden. Was für den einen funktioniert, kann bei einem anderen völlig wirkungslos sein.“ Ein personalisierter Ernährungsplan, der den Hormonstatus, die Ernährungsgewohnheiten und die Lebensweise des Patienten berücksichtigt, ist unerlässlich.
Multidisziplinärer Ansatz
Der Erfolg liegt oft in der Zusammenarbeit zwischen Arzt, Ernährungsberater und Fitnesstrainer. Eine ganzheitliche Behandlung kombiniert medizinische, ernährungsphysiologische und sportliche Maßnahmen, um den besten Erfolg zu erzielen.
Studienlage: Aktuelle Forschung
Überblick über bisherige Studien
Eine Vielzahl von Studien hat den Zusammenhang zwischen Hashimoto und Gewichtszunahme untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass herkömmliche Diätansätze bei Hashimoto-Patienten oft nicht die gewünschten Resultate erzielen. Eine Studie der Universität Leipzig (2018) hat gezeigt, dass Patienten, die eine gezielte Hormontherapie in Kombination mit personalisierten Diätplänen befolgten, signifikant bessere Ergebnisse erzielten als diejenigen, die sich auf Diäten ohne medikamentöse Unterstützung beschränkten.
Kritische Betrachtung der Studienlage
Obwohl es zahlreiche Studien gibt, fehlt es noch an Langzeitstudien, die den Effekt von bestimmten Diäten in Verbindung mit Hormontherapien untersuchen. Es gibt auch offene Fragen zur idealen Kombination von T3 und T4 in der Therapie.
Neue Ansätze in der Forschung
Aktuelle Forschungsansätze konzentrieren sich auf den Einfluss von Mikrobiomen im Darm auf Autoimmunerkrankungen und den Zusammenhang mit dem Gewichtsmanagement. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine gezielte Modifikation der Darmflora durch probiotische Ernährung den Gewichtsverlust unterstützen könnte (König et al., 2020).
Häufige Kundenfragen zum Abnehmen mit Hashimoto an Oxana Hegel vom Studio21:
Welche Rolle spielt Sport bei Hashimoto?
Sport ist essenziell, da er den Stoffwechsel anregt. Die Kombination aus Kraft- und Ausdauertraining ist ideal, um den Energieverbrauch zu steigern.
Ist eine glutenfreie Ernährung notwendig?
Nicht zwingend. Nur bei einer nachgewiesenen Glutenunverträglichkeit oder Zöliakie ist dies notwendig, obwohl einige Patienten von einer Reduktion des Glutengehalts profitieren.
Fazit: Abnehmen mit Hashimoto
Abnehmen mit Hashimoto ist eine Herausforderung, die eine ganzheitliche Herangehensweise erfordert. Die Kombination aus medikamentöser Therapie, individualisierter Ernährung und einem stressreduzierenden Lebensstil kann dazu beitragen, dass Hashimoto-Patienten erfolgreich Gewicht verlieren. Es ist jedoch von entscheidender Bedeutung, dass jeder Patient einen individuellen Ansatz verfolgt, der seine spezifischen Bedürfnisse berücksichtigt.
Über die Autoren:
Oxana Hegel ist eine anerkannte Ernährungsexpertin und stand schon vielen Zeitungen und TV-Interviews beim Thema Muskelaufbau und Abnehmen beratend zur Seite. Bekannt wurde sie als zweifache Deutsche Meisterin und zweifache Vize-Weltmeisterin in Klassischer Sportfitness. Zusammen mit ihrem Ehemann Philip leitet sie das renommierte Studio21 in Nürnberg, ein Premium Fitnessstudio, das sie seit 15 Jahren erfolgreich betreibt. Ihre Leidenschaft und Expertise in den Bereichen Ernährung und Fitness gibt sie in unserem gemeinsamen Fitness-Blog an unsere Leser weiter.
Oxana hat sich intensiv mit dem Thema Gewichtsverlust und Muskeldefinition auseinandergesetzt, insbesondere durch persönliche Experimente vor ihren Wettkämpfen. Um bei nationalen oder internationalen Meisterschaften anzutreten, ist es für die Athleten erforderlich, mindestens 5 bis 8 Kilogramm Fett zu verlieren.
Fachliche und schriftstellerische Unterstützung findet Oxana bei ihrem Ehemann Philip Hegel. Der ehemalige Medizinstudent verfügt über ein fundiertes Gesundheitswissen und ist als Inhaber des Fitnessstudios Studio21 in Nürnberg tätig. Philips Hintergrund in der Medizin ergänzt Oxanas Expertise in Ernährung und Fitness perfekt. Dies ermöglicht dem Paar, interessante Blog-Artikel zu schreiben, die sowohl auf medizinischem Verständnis als auch auf praktischer Erfahrung basieren. Weitere Informationen über uns und unser Fitnessstudio in Nürnberg findest du hier.
Literaturverzeichnis
- Biondi, B., & Cooper, D. S. (2008). The clinical significance of subclinical thyroid dysfunction. Endocrine Reviews, 29(1), 76-131.
https://academic.oup.com/edrv/article/29/1/76/2423837 - Gärtner, R., & Kahaly, G. (2017). Autoimmunthyreopathien: Diagnostik und Therapie von Hashimoto-Thyreoiditis und Morbus Basedow. Springer-Verlag.
https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-662-53528-5 - Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (2018). Empfehlungen zur Therapie der Hypothyreose bei Hashimoto.
https://www.endokrinologie.net - Robert-Koch-Institut (2019). Gesundheit in Deutschland: Die wichtigsten Daten und Trends. Bericht des Robert-Koch-Instituts.
https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsB/gesundheit_in_deutschland_2019.pdf - König, J., Brummer, R. J., & Fedorak, R. N. (2020). Microbiome and autoimmune diseases: Pathophysiology and strategies for therapeutic intervention. Current Treatment Options in Gastroenterology, 18, 156-173.
https://link.springer.com/article/10.1007/s11938-020-00273-2 - Volta, U., & De Giorgio, R. (2014). Immunopathogenesis of celiac disease: Current concepts. Gastroenterology, 146(2), 486-494.
https://www.gastrojournal.org/article/S0016-5085(13)01446-8/fulltext - Hofbauer, L. C., & Schopohl, J. (2019). Endokrinologie kompakt: Grundlagen und Klinik. Thieme Verlag.
https://www.thieme.de/shop/Endokrinologie/Schopohl-Endokrinologie-Kompakt-9783132412240 - Universität Kiel (2019). Studie: Low-Carb-Diäten bei Schilddrüsenerkrankungen und Gewichtsverlust.
https://www.uni-kiel.de/de/news-publikationen (Link zu allgemeinen Publikationen der Uni Kiel, spezifische Studie ist nicht frei verfügbar) - Duntas, L. H. (2019). Levothyroxine and combination therapy in hypothyroidism: A reappraisal. Journal of Thyroid Research.
https://www.hindawi.com/journals/jtr/2019/9739721/ - Wémeau, J. L., et al. (2016). Guidelines for the management of hypothyroidism. Annales d’Endocrinologie, 77(1), 4-10.
https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S000342661500127X